Newsletter 9/2020

In den letzten Jahren mehren sich die Bewährungsproben, mit denen sich die EU konfrontiert sieht: 2008/2009 durch die Wirtschafts- und Finanzkrise, 2015 im Umgang mit Flüchtlingen, 2019 in der Debatte um den Brexit und jüngst durch die Folgen der Corona-Pandemie. Die neue WOCHENSCHAU zum Thema EU zeigt, dass Entscheidungsprozesse und Entwicklungen in der Europäischen Union auch Schüler*innen direkt betreffen. Welche Rolle spielt die EU im Alltag? Ist Rechtspopulismus eine Gefahr für Europa? Und wie wird die EU in Zukunft aussehen? Mit der neuen WOCHENSCHAU können Schüler*innen der Sek. I Antworten auf diese und weitere Fragen entwickeln und diskutieren.

Seit Sprachbildung in den vergangenen Jahren als fächerübergreifende Kompetenz Einzug in die bundesdeutschen Lehrpläne genommen hat, wird das Thema auch in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern vermehrt diskutiert. Mit der Förderung von Sprachkompetenz im Unterricht stellen sich grundsätzliche Fragen zum Verhältnis von Sprache und Politik. Diesen gehen die Autor*innen der Beiträge in der neuen POLIS nach.
Eine gute Grundlage für die persönliche Fortbildung und konkrete Anregungen zur Umsetzung finden Lehrende auch in der diesjährigen Sonderausgabe der WOCHENSCHAU zum Thema.

Themen des aktuellen Hefts der geschichte für heute:
• Von Moudros 1918 bis Lausanne 1923 – Der beschwerliche Weg zur Beendigung des Ersten Weltkrieges mit der Türkei
• Marschall und Mythos – Józef Piłsudski als Held und Feindbild der polnischen Geschichte 1920 bis 2020
• Das umkämpfte Museum des Zweiten Weltkriegs in Danzig – Fragen an Paweł Machcewicz
• Mittendrin im historischen Geschehen? Immersive digitale Medien in der Geschichtskultur und Perspektiven für den Geschichtsunterricht
• Virtuelle Ausflüge in die Geschichte – Interview mit Jonas Rothe (Time Ride) und Christian Bunnenberg
• Geschichte verändern: DDR, Herbst 1989. Der Animationsfilm "Fritzi – eine Wendewundergeschichte"
• Das neue Onlineportal von MDR und VGD „30 Jahre danach“
• Polen im Geschichtsunterricht – Projekte des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt

Politische Bildung als politisches Engagement – Frank Nonnenmacher steht in der politischen Bildung dafür, dass Lehrpersonen selbst Überzeugungen entwickeln, sich einmischen und Flagge zeigen. Er wendet sich dezidiert gegen die Forderung nach Neutralität in der politischen Bildung. Der druckfrische Band versammelt Beiträge zum Leben, Engagement, Werk und Wirken des Fachdidaktikers. Die Beiträge fokussieren sowohl biographisch-historische Fragen, als auch konzeptionelle, theoretische und bildungspraktische Aspekte politischer Didaktik.

Der Kampf um die Deutungshoheit des Heimatbegriffs wird nicht nur auf der Straße, im Netz und in den Parlamenten geführt, sondern auch in der Musik. „Es gibt die Heimat, an der alle teilhaben können, und es gibt die, die sich über Ausschließungen definiert“, so Timo Büchner, Autor des im Wochenschau Verlag erschienenen Bandes Der Begriff Heimat in rechter Musik, im Interview mit der GEW-Zeitschrift Erziehung & Wissenschaft. Büchner spricht darin über die Anschlussfähigkeit rechter Musik und die Kontinuitäten des Heimatbegriffs. Wer mehr erfahren will, findet im Band Der Begriff Heimat in rechter Musik eine umfassende Analyse der (neu-)rechten Musikszene.

Wie die Rechtsaußenpartei die Jugend- und Bildungspolitik verändern will: Im Band Die AfD und die Jugend werden über 700 parlamentarische Interventionen der AfD zu den Themen Jugendarbeit, Jugendbildung und jugendliche Lebensweisen systematisch analysiert. Ergänzt wird diese materialreiche Auswertung durch Praxisberichte aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit.
Es zeigt sich: Die vielfältigen Interventionen von rechts richten sich gegen die offene Gesellschaft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das im Oktober erscheinende Buch bietet zahlreiche Anregungen, wie diesen Angriffen auf die Leitmotive der demokratisch-pluralistischen Jugendarbeit begegnet werden kann.

Vor dem Hintergrund zunehmender Vielfalt an Hochschulen wird Heterogenität zu einem zentralen Thema der politikwissenschaftlichen Hochschullehre. Mit den Besonderheiten im Umgang mit Differenz und Diversität in der Politikwissenschaft beschäftigen sich Matthias Hofferberth und Tanja Brühl in ihrem neuen, in der Kleinen Reihe Hochschuldidaktik Politik erschienenen Band. Mehr zum Buch und zur Reihe erfahren Sie im aktuellen Interview mit dem Arbeitskreis Hochschullehre der DVPW.

Nicht nur für geflüchtete Kinder und Jugendliche gilt: Die Integration und Inklusion in Schulen und Bildungsstätten ist zentral für ihre Zukunftsperspektive in Deutschland. Auch viele geflüchtete Erwachsene durchlaufen das deutsche Bildungssystem – darunter auch solche, die in ihrer Heimat bereits als Lehrkräfte gearbeitet haben. Deren Potentiale werden im neuen Band Geflüchtete in der Lehrerbildung unseres Imprints Debus Pädagogik in zweifacher Hinsicht thematisiert: durch Anerkennung ihrer Professionalität und das Einbringen ihres Verständnisses für die Fluchterfahrung in die pädagogische Praxis. Der Band schildert Erfahrungen aus der Lehrerbildung und dokumentiert das Projekt "Vielfalt zusammen leben – Miteinander Demokratie lernen" (ViDem).

Wie sehen die Bildungsbiografien trans*geschlechtlicher Jugendlicher aus? Mit dieser Forschungsfrage erschließt Katrin Thomack ein bislang wenig bearbeitetes Forschungsfeld und bringt sich zugleich engagiert in die Debatte für ein selbstbestimmtes Leben von trans*geschlechtlichen Kindern und Jugendlichen ein. Den bildungsbiografischen Berichten junger trans* Menschen – zwischen Selbstfindung, Coming-Out und Transition – stellt diese qualitative Studie die rechtliche Situation in Deutschland gegenüber. Die Notwendigkeit von Reformen und Handlungsempfehlungen werden dargestellt. Der Band erscheint im Oktober.

Zwei aktuelle Neuerscheinungen aus dem Bereich der Geschichtsvermittlung sind jetzt noch zum vergünstigten Subskriptionspreis erhältlich.

Der Band Museumsbesucher und Zeitgeschichte hingegen fokussiert Museumsbesucher, die ihren Geschichtsunterricht schon hinter sich haben. Zwischen „Das war doch alles ganz anders“ und „Genauso war’s“ fallen die Reaktionen auf das im Museum Ausgestellte und Selbsterlebte sehr unterschiedlich aus. Subskriptionspreis: € 34,50 statt € 42,50.